Wenn du redest, red´ ehrlich. Über Neid, Missgunst und andere Schatten

Willkommen bei uns in Berchtesgaden. In Bayern. Auf der Landkarte eher für sich und in einer etwas ruhigen Lage positioniert. Ich persönlich finde, wir leben hier an einem sehr friedlichen Ort in atemberaubender Umgebung, eingebettet in einer wundervollen Natur, die mir mit ihrer Schönheit oft den Atem nimmt. Es ist wirklich bestechend und traumhaft schön. Idyllisch.

Seit 5 Jahren gibt es uns nun hier.

Mit Farbe, mit Stil, mit Mut. Wir haben diesen Laden gebaut aus einer Idee, einem Lebensgefühl – und einer Haltung. Wir wollten einen Ort schaffen, der anders ist. Der laut ist, wenn andere flüstern. Der bunt ist, wenn drum herum alles grau wirkt. Der sich traut, echt zu sein.

Und das haben wir geschafft.

Nicht, weil es einfach war – sondern, weil wir dafür gebrannt haben. Und immer noch brennen. Unabdingbar. Tag und Nacht.

Und dafür werden wir angefeindet.

Nicht, weil wir etwas falsch machen.

Sondern, weil wir etwas richtig machen.

Die Frage aller Fragen ist folgende: An was genau stört man sich eigentlich?

Wir hören es. Wir sehen es. Wir lesen es zwischen den Zeilen:

„Die da oben mit ihren bunten Sachen."

„Die denken, sie sind was Besseres."

„Das ist nicht Berchtesgaden."

Und dann? Dann wird geredet.

Auf dem Markt. Beim Bäcker. Im Flüsterton oder mit bösem Grinsen.

Sie reden.

Immer wieder.

Über uns.

Aber wisst ihr was? Reden ist leicht. Mutig ist nur, wer sich zeigt.

Und wir stehen hier – Tag für Tag. Offen. Ehrlich. Freundlich.

Mit offenen Türen, offenen Armen und offenen Herzen.

Neid ist keine Meinung. Es ist ein Spiegel.

Also, was genau regt sie hier auf? Dass wir erfolgreich sind?

Dass Menschen von außerhalb zu uns pilgern?

Dass wir auf Instagram gefeiert werden – von echten Frauen mit echtem Stil?

Dass wir zeigen, was geht, wenn man sich nicht klein macht?

Dann sagen wir: Danke.

Denn dieser Neid zeigt uns, dass wir etwas geschafft haben, das bewegt.

Er zeigt uns, dass wir sichtbar sind.

Und Sichtbarkeit ist in einer Welt wie dieser ein Statement.

Aber wisst ihr, was wir uns wirklich fragen?

Was bringt dieses Gerede?

Was genau wollen sie damit bezwecken?

Sollten wir aufgeben? Uns kleiner machen? Leiser sein? Uns entschuldigen dafür, dass wir sichtbar sind?

Tut uns leid:

Diesen Gefallen werden wir nicht erbringen.

Wir sind nicht hier, um euch zu gefallen.

Wir sind hier, um zu inspirieren.

Um zu stärken.

Um Frauen Mut zu machen – in ihrem Stil, in ihrem Leben, in ihrem Tempo.

Und ja, das kann laut sein. Und auffällig. Und unbequem für manche.

Aber wenn euer Unbehagen lauter ist als eure Neugier, dann liegt das nicht an uns – sondern an euch.

Karins Schwester ist mehr als ein Laden.

Es ist ein Gefühl.

Eine Haltung.

Ein Zuhause für alle, die sich oft fremd fühlen in der Norm.

Ein Ort, an dem es keine Rolle spielt, wie alt du bist, woher du kommst, was du trägst.

Sondern wie du dich fühlst.

Wir schaffen hier Verbindung. Jeden Tag.

Und das Wunderbare:

Da draußen – in der realen und in der virtuellen Welt – feiern uns Frauen für genau das. In Deutschland, in Österreich, in der Schweiz, in Frankreich, Holland und Skandinavien... und in allem weiteren Ländern, in denen wir sichtbar sind.

Sie schreiben uns, sie posten, sie kommen in den Laden und sagen:

„Endlich ein Ort, der mich versteht."

„Ich fühl mich wie unter Schwestern."

Und ja, sie kommen oft von weit her.

Sie sind laut, mutig, neugierig – genau wie wir.

Sie lachen, sie probieren, sie kaufen, sie gehen mit Haltung.

Und sie kommen wieder.

Statt reden: Kommt doch einfach rein.

Wir laden euch ein.

Ehrlich. Ohne Bitterkeit.

Kommt rein. Seht euch um. Spürt, was wir hier tun.

Ihr müsst nichts kaufen. Ihr müsst nicht mal mögen, was ihr seht. Verstehen müsst ihr es auch nicht, denn eurem Gerede nach, könnt ihr es gar nicht verstehen. Denn das Stück Freiheit und einen Einblick in die Welt, in die große weite Welt ist euch bisher fremd.

Aber urteilt nicht über etwas, das ihr nicht versteht.

Reden über Menschen, die man nicht kennt, sagt mehr über einen selbst als über die, über die gesprochen wird. Da gibt es ein Sprichwort, welches ich während meiner Zeit in England gelernt habe:

‘What Susie says about Sally, says a lot more about Susie than it says about Sally.’

Vielleicht geht es also gar nicht um uns.

Sondern um das, was euch fehlt.

Denn ja – wir sind erfolgreich.

Und das ist kein Zufall.

Das ist harte Arbeit. Leidenschaft. Mut.

Das sind Nächte voller Ideen, Tage voller Zweifel, Wochen voller Risiko. Monate mit vielen Tränen, Kämpfen und neuen Chancen.

Das ist unser Weg. Nicht eurer – aber eben ein echter Weg.

Wir machen das nicht, um jemandem etwas wegzunehmen.

Wir machen das, um Frauen etwas zurückzugeben: Selbstbewusstsein. Inspiration. Lebensfreude.

Fazit: Wer wirklich etwas zu sagen hat, von der großen, weiten Welt, redet nicht hinter dem Rücken, engstirnig, klein-geistig, unqualifiziert.

Liebe Gerüchteköchinnen, liebe Schlechtredner, liebe Stirnrunzler:

Wir sind da.

Und wir bleiben.

Mit Flamingos. Mit Disco. Mit Statement. Mit Stil.

Und an alle, die uns feiern, unterstützen, sich angesprochen fühlen:

Danke, dass ihr da seid. Ihr seid eine echte Schwesternschaft. Von nah und fern. Gleich um die Ecke, unsere Schwestern aus Berchtesgaden und alle Schwestern von überall. Die, die es fühlen.

Ihr seid der Beweis, dass man Erfolg teilen kann – nicht spalten muss.

Ihr zeigt, wie groß eine kleine Idee werden kann, wenn sie geliebt und gelebt wird. 

Und für alle, die reden:

Vielleicht könnt ihr euch ja irgendwann ein Beispiel nehmen. 

Bis dahin – machen wir ganz einfach weiter. Für uns. Für euch. Für alle, die bereit sind, das Schöne zu sehen.

Auch wenn's leuchtet. Richtig leuchtet.

Mic drop.

Marlis

für Karins Schwester